– Medientage’11: Die ewige Debatte über Society-Journalismus –
Die 18. Österreichischen Medientage sind Geschichte. Was bleibt ist die Erinnerung an spannende Diskussionen und Vorträge im Rahmen der Fachtagung. Besonders interessant fand die Medieninsider.at-Redaktion das Thema „Im Seichten ertrunken – Wie viel Society vertragen die Medien noch?“ mit Dominic Heinzl (ORF), Uschi Fellner (Österreich), Lisa Trompisch (Heute) u.a. Das Ergebnis war teilweise verwunderlich und ließ an der Glaubwürdigkeit der Teilnehmer zweifeln.
Society-Journalismus ist gerade branchenintern ein heiß diskutiertes Thema. Aber trotz vieler Negativbeispiele, genießt diese Sparte des Journalismus nach wie vor einen gewissen Zuspruch. Denn im gesamten deutschsprachigen Raum gibt es alleine 50 Printtitel die sich mit Gesellschaftsberichterstattung beschäftigen – Teanagermagazine ausgenommen. Wohl deshalb hat der Manstein Verlag, das Unternehmen ist Veranstalter der Medientage, die Diskussion mit der Fragestellung „Wie viel Society vertragen die Medien noch?“ im Titel, ins Programm genommen.
An der Debatte beteiligt haben sich Uschi Fellner (Mediengruppe Österreich), Sabine Mord (Puls 4), Dominic Heinzl (ORF), Lisa Trompisch (Heute), Klaus Albrecht Schröder (Albertina) und Andrea Buday (Wienlive TV) (siehe Foto unten, v. l.). Eva Pölzl (Mitte) leitete den Talk.
Auf die Frage „Inwiefern machen Medien ihre eigenen Prominenten“ antwortet Sabine Mord vom society-lastigen TV-Sender Puls 4 eindeutigt. Sie gibt zu, dass sie und auch ihr Sender daran interessiert ist eigene Promis zu kreieren. Denn neue Gesichter sind in der „monotonen heimischen Society“ immer gefragt, stimmen auch ihre Kollegen zu.
Eine weitere spannende Frage war nach der honorierung von Informanten. Hier sind sich alle einig: Bezahlt wird für Informationen im Society-Bereich prinzipiell nicht. Lisa Trompisch vom Gratis-Blatt Heute bedankt sich bei ihrem Informantennetzwerk höchstens mit einem herzlichen Löcheln. Und auch Uschi Fellner ist d’accord: „Madonna hat für soetwas noch nie ein Budget gehabt.“
Übrigens: Ab 13. Oktober ist die österreichische Medienlandschaft um ein Magazin reicher. Die Mediengruppe Österreich bringt dann das wöchentliche „Madonna Society“ heraus – und wird laut Uschi Fellner auch weiterhin nicht für die zulesenden Exklusiv-Infos bezahlen.