Nach der Programm-Präsentation von ATV für das kommende Jahr 2011 ist vor allem eines klar: ATV-Eigentümer Herbert Kloiber wird seiner Linie treu bleiben, und auch im nächsten Jahr versuchen mit eigenproduzierten Formaten und Hollywoodproduktionen die Marktanteile weiter nach oben zu treiben. Nach dem (mehr oder weniger) verständlichen Erfolg von Formaten wie „Bauer sucht Frau“, „Saturday Night Fever“ oder „Das Geschäft mit der Liebe“ wird es weitere Dokusoaps geben.
Doch wie kommt es, dass diese Formate einen Marktanteil erzielen, von dem der ORF oft nur mehr träumen kann?
Ist es der immer noch vorhandene Bildungsauftrag des ORF, der dem öffentlich rechtlichen Fernsehen einen solchen Erfolg verwehrt? Fällt es einem privaten Sender da leichter zu guten Quoten zu gelangen, weil er dem Publikum das geben kann, was es offensichtlich gerne mag, leichte (und seichte) Unterhaltung, die die Probleme des Alltags für kurze Zeit vergessen lässt. Aber ist es das was in Zukunft den Fernsehalltag bestimmt, Menschen, die ihre Probleme, Ängste, Sorgen mit tausenden von Zusehern teilen?
Man wird sehen, ob die privaten Sender mit ihrem „Unterschichtenvoyorismus“, wie es in vielen Medien heißt, weiter auf Erfolgskurs bleiben oder ob wir demnächst wieder vor unserer eigenen Türe kehren und lieber Dinge sehen, die erstrebenswert sind.
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