Bacher, Gerd

Gerd Bacher, geboren am 18.11.1925 in Salzburg, zählt seit den fünfziger Jahren zu den schillerndsten Persönlichkeiten der österreichischen Medienlandschaft. Oft auch als „Tiger“ tituliert, prägte er vor allem den Österreichischen Rundfunk in seinen fünf Amtsperioden als Generalintendant.

Seine journalistische Laufbahn begann Bacher bei der Salzburger Volkszeitung. Nachdem er kurz als Redakteur bei den Salzburger Nachrichten gearbeitet hatte, wurde er 1954 Chefredakteur des neu gegründeten Bild-Telegraf, der zu einer unerwarteten Konkurrenz zum Branchenführer Kurier werden sollte. Letzterer wurde schließlich, in ernsthafte Bedrängnis geraten, vom Industriellen Ludwig Polsterer übernommen.

Im Zuge des „Wiener Zeitungskriegs“ und der damit verbundenen Einstellung des Bild-Telegrafs im Jahr 1958 wechselte dessen Redaktion – so auch Bacher –  zu dem von Fritz Molden neu gegründeten Bildtelegramm, welches nach kurzer Zeit gleichermaßen liquidiert wurde. Molden und Bacher – wiederum als Chefredakteur – gründeten darauf hin die Boulevardzeitung Express, die bald an die SPÖ verkauft wurde.
Historisch bedeutsam sind Bachers insgesamt fünf Wirkungsperioden als Generalintendant des  Österreichischen Rundfunks (ORF). In den Jahren 1967 bis 1974, 1978 bis 1986 und 1990 bis 1994 drückte Bacher der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt seinen Stempel auf wie kein Zweiter.
In den Jahren zwischen den Intendanzen war Bacher zunächst kurze Zeit als Kurier-Chefredakteur sowie als Medienberater von Helmut Kohl tätig. In der Phase vor seiner letzten ORF-Intendanz wirkte er als Herausgeber der Presse.
Der als Vertreter des sogenannten „bürgerlichen Lagers“ geltende Medienlenker wurde Zeit seines Schaffens wegen seiner kritischen, scharfzüngig vorgebrachten Positionen und seiner unbequemen Haltungen, insbesondere im Kampf um einen von den politischen Parteien unabhängigen ORF, geachtet aber auch gefürchtet.

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