Fotos & Videos aus 100 Meter Höhe! – „Foto-Drohne-Wien“

Leo Wiebogen mit seiner Foto Drohne Wien / Foto: Ullmann/Medieninsider.atSie haben sich schon immer gefragt wann es endlich Innovationen aus dem Bereich der Media-Technik gibt? Wir fanden bei einem Spaziergang auf der Prater Hauptallee ein sonderbares Gefährt. Die „Foto-Drohn-Wien“ von Hobbytechniker Leo Wiebogen macht Fotos & Videos aus bis zu 100 Meter Höhe in exzellenter Auflösung.

Donauturm und die Donaustadt aus der Vodelperspektive / Foto: Leo Wiebogen

Wie sind Sie zu diesem außergewöhnlichem Hobby gekommen?
Ich war mehrere Jahre Modellbauer und habe auf einem Meeting eben diesen Copter gesehen. Durch das entstandene Interesse habe ich mich informiert was es derzeit am Markt gibt und mich in weiterer Folge einer österreichischen Entwicklungsgemeinschaft angeschlossen.

Wie sieht das genaue Konzept der Wiener Foto-Drohne aus?
Es gibt einen Zweckrahmen – für die nötige Stabilität, die installierte Kamera hat einen entsprechend großen Blickrahmen und damit alles gedämpft ist sind überall Schwingnudeln montiert.

Welche Geräte sind derzeit mit dem Flugapparat gekoppelt?
Unter anderem können derzeit der GoPro Hero HD und die Canon D10 montiert werden, durch eine spezielle Software am Chip (Canon Hacker Development Kit) löst die Kamera alle 5 Sekunden aus.

Mit welchen Kosten kann ich für solch ein High-Tec Mediengerät rechnen?
Bei einem selbst gebauten Quadrocopter (mit 4 Motoren) ist man mit den Materialkosten und einem relativ starken Akku – also “das was in der Luft ist” um zirka 400-450 Euro dabei. Dazu Fernsteuerung, Ladegerät und weitere Batterien kommt auf insgesamt 700 €. Ohne Kamera versteht sich, da kann man mit zusätzlich 200 Euro aufwärts rechnen – Grenzen in die Höhe sind natürlich nicht gesetzt.Gasometer Türme aus der Vogelperspektive / Foto: Leo Wiebogen

Wie zeitaufwändig ist es, um so ein Gerät fliegen zu können?
am Simulator gebraucht, und dann idealerweise real über einer Wiese mit hohem Gras und natürlich sollte man reichlich Propeller dabei haben ;-).

Wie viele Flugzeuge hast du schon zum Absturz gebracht?
Erschreckend wenig bis jetzt, früher habe ich sehr viele Segel und Elektromotorflugzeuge geschrottet. Bei den Quadrocoptern habe ich  den Vorteil dass die Dinger nicht Hin werden. Da bricht einfach ein Carbonstagerl –  das wird dann neu abgeschnitten , eingefädelt und draufgeklebt. Praktisch nicht kaputtbar. Wenn man Sicherheitvorkehrungen trifft, wie zum Beispiel die Steuerung in einem Käfig mit Überollbügel einbaut kann relativ wenig passieren, außer man versenkt den Copter im Wasser.

Erzählen Sie bitte etwas über die Geschichte dieses „kleinen Wunders der Medienwelt“…

Foto Drohne Wien / Foto: Ullmann/Medieninsider.atEs gibt QuadroCopter schon des Längeren. Eine sehr namhafte aber auch teure Firma in Deutschland produziert diese Geräte schon seit einigen Jahren, doch der wollte ich mich nicht unbedingt anschließen – aus finanziellen und patriotischen Gründen. Deshalb gibt es in Österreich die “Plejad Copter Control” – Gruppe. Diese Hobbycopterflugvereinigung testet und entwickelt laufend eine eigene Platinen und Steuerungssoftware (Ziel war die Eigenentwicklung einer extrem agilen Steuerung. Ich bin in dem Projekt einer von ca. 10 Testpiloten und mittlerweile ist die Steuerung seit 2. Quartal 2010 freigegeben und wir fliegen jetzt wie wild damit. In weiterer Folge kommen Platinen zur automatischen Lagekontrolle, die automatisch die Lage des Copter ausgleicht und in einer horizontalen Lage hält und mit ev. ein GPS-Modul dazu.

Wie ist eigentlich die rechtliche Situation bei den Luftaufnahmen?
Wie ist eigentlich die rechtliche Situation bei den Luftaufnahmen?
Das ist eigentlich eine rechtliche Grauzone. Man sollte sich in Zukunft vielleicht mit dem Verteidigungsministerium absprechen, denn Luftaufnahmen aus einer gewissen Höhe sind ja “Spionage”. Wenn mir mein Gerät einmal abstürzt, kann nur relativ wenig passieren, weil überall Schwimmnudeln montiert sind.

>> Links:
Leo Wiebogen’s FotoDrohne auf Twitter

Quadrocopter Baugemeinschaft

FOTOGALLERIE

Interview: Martin Ullmann; Text: Nikolai Atefie
Fotos: Leo Wiebogen (Luftaufnahmen), Martin Ullmann (Bodenaufnahmen)