Neues aus der Welt der Werbung

Aufmacher Werbekolumne Teil 1Erster Teil der neuen Werbe-Kolumne von Medieninsider.at
Stolz dürfen wir diese Woche eine Neuerung bei Medieninsider.at präsentieren. Ab sofort erweitern wir unsere Berichterstattung mit einer Kolumne zum Thema Werbung. Redakteur Arik Kofranek wird somit jeden Monat an dieser Stelle Nachrichten und allerlei Interessantes, sowie Kontroversen und Skandale rund um die österreichische Werbelandschaft zu Tage bringen. Die erste Ausgabe gibt’s heute.

Rote Nasen Clowndoctors mit neuem Werbefilm im TV
„Angstfrei im Spital“, so heißt der neue Spot der Rote Nasen Clowndoctors, der dieser Tage im Fernsehen zu sehen ist. Er zeigt kranke Kinder im Spital, die offen vor der Kamera über ihre Erlebnisse mit den Clowndoctors berichten. Beauftragt wurde die Werbeagentur springer & jacoby, die damit sogar den Fundraising Award 2011 für sich entscheiden konnten.

„Er ist witzig, hat eine rote Nase..“, amüsiert beginnt der blonde Bub zu erzählen. Er liegt in einem Krankenhausbett, bereits jetzt ist offensichtlich, der Bub spricht von einem Clowndoctor. Abwechselnd kommen auch andere Kinder zu Wort, allesamt Krankenhauspatienten, doch das ist in diesem Spot nicht von Bedeutung. „Er hat Blödsinn gemacht“, fährt ein anderer Junge fort. Die Kinder sind sichtlich erfreut, erinnern sie sich doch an postive Erlebnisse mit den Clowndoctors, an Momete voller Spaß und Glück. „Wenn sie weggehen, hab‘ ich keinen Spaß mehr“. An dieser Stelle nimmt der Film eine Wendung, als die euphorische Stimmung der Kinder plötzlich getrübt wird. Die Vorstellung, die Clowndoctors würden fortan nicht mehr da sein, weckt Unbehagen. „Man hat das dann immer in Erinnerung“, lautet der Schlusssatz eines Jungen, der während er spricht mit einer der berühmten roten Stoffnasen spielt.

Untermalt mit trauriger Klaviermusik wirken die Bilder sehr dramatisch. Der Film berührt, und das von der ersten Sekunde an. Er schafft es auch, diese tiegehende Stimmung, die fast 50 Sekunden, die der Spot an Länge aufweist, beizubehalten, spannt den Zuschauer und lässt ihn nicht wieder los. Beeindruckend ist auch die sehr erfolgreiche, interaktive Arbeit mit den Kindern, denn nein, hier wurden keine Schauspieler verwendet. Die gezeigten Kinder sind tatsächliche Patienten, die hier sehr offen ihre Gefühlswelt preisgeben. Dies ist wohl mit ein Grund, warum dieser Werbespot so authentisch wirkt.

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MA 48 startet groß angelegte Birnenkampagne
Mit dem Slogan „Helle Birnen entsorgen richtig“ startet die MA 48 nun eine neue Infokampagne zur korrekten Entsorgung von Energiesparlampen. Die Kampagne soll besonders viele Wiener und Wienernnen erreichen, es wird zahlreiche Inserate, Citylights und Information via Infoscreen geben. Das Thema ist ernst. „Energiesparlampen enthalten Quecksilber und müssen im Gegensatz zu den Glübirnen in der Problemstoffsammlung entsorgt werden. Wir gehen davon aus, dass dies dem Großteil der Wienerinnen und Wiener noch nicht bewusst ist und setzen daher auf ein aufälliges Sujet mit einer Energiesparlampe inmitten von echten Birnen“ erklärt Umweltstadträtin Ulli Sima.

Das Plakatsujet zur MA 48-Infokampagne
Das Plakatsujet zur MA 48-Infokampagne

Das Sujet erregt in der Tat Aufmerksamkeit. Vom grauen, eintönigen Hintergrund des Plakats treten zahlreiche Birnen, in unterschiedlichen Farben und Formen, hervor. Jede einzelne Birnensorte ist sorgfältig beschriftet. Mitten unter ihnen findet sich ein Exemplar, das rein gar nicht dazupassen will. Die Beschriftung sagt: Energiesparbirne. Birne ist nicht gleich Birne, und solche müssen eben anderwertig entsorgt werden, so die Botschaft der Plakatsujets. Ein durchaus kreativer Einfall; die Idee hinter der Kampagne wirkt sehr ansprechend. Jedoch lässt die grafische Aufbereitung zu wünschen übrig. Hierzu hätte man sich optisch sowie inhaltlich interessanterer Themen bedienen können, als eine simple Tabellenform, die der in einem Lehrbuch gleicht. Bleibt nur zu hoffen übrig, dass die Botschaft ankommt, und die Wiener und Wienerinnen lernen, ihre Birnen zu entsorgen.