Neue Serie: Schwerpunkt Boulevardjournalismus auf Medieninsider.at (1)

Wolfgang Fellner bei der SevenOneMedia Programmpräsentation 2010 / Foto: Medieninsider.at/KofranekVorwort zur 7-teiligen Artikel-Serie von Arik Kofranek
In Österreich herrscht eine außergewönliche Situation was die Medienlandschaft anbelangt. Mit der Kronen-Zeitung ist (mit 42 % Reichweite) ein Boulevardmedium Marktführer, dessen Einfluss in Politik und Gesellschaft nicht größer sein könnte. Zusäzlich existieren in Österreich eine Vielzahl an Boulevardzeitungen und -Magazinen sowie gewisse Tendenzen in privatem sowie öffentlich rechtlichem Rundfunk, denen ich in folgender insgesamt 10-teiliger Artikelserie ebenfalls Beachtung schenken werde.

Jedoch muss um die Korrektheit des weiteren Verlaufes, und um das volle Verständnis des Lesers dieser Medieninsider.at-Reihe zu sichern, der Begriff des Boulevardjournalismus festgelegt und genauestens definiert werden: Das Wort leitet sich, sowie Boulevardzeitung und Boulevardmedien, von Boulevard ab, das der französischen Sprache zugehörig ist, und eine breite Straße beschreibt. Die Wortkombination Boulevardzeitung entstand also aufgrund des Verkaufs dieser Zeitungen auf der Straße, so wie dies bei den bekannten Kolporteuren der Mediaprint (siehe Teil 2) in Österreich zu beobachten ist. Heute bezeichnet der Begriff des Boulevardjournalismus ein Genre im Journalismus, dem wenig Seriosität zugesprochen wird. Boulevardzeitungen zeichnen sich durch besonders reißerische Artikel aus, durch die übermäßige Verwendung von Bildinhalten sowie durch Mangel an journalistischer Sorgfalt. Die optische Aufmachung spielt eine besonders große Rolle, sie veranschaulicht die zur Unterhaltung bestimmten, oftmals wenig wahrheitsgetreuen Nachrichten, die zu lesen die Menschen auf der Straße angeregt werden sollen. Die Inhalte jener Texte sind von Themen wie Verbrechen, Gewalt, dem Wetter sowie Prominenz und Society geprägt. Bereiche wie Wirtschaft und Politik haben in den Artikeln einer Boulevardzeitung, die meist möglichst kurz gehalten und von leicht verständlichem, oft umgangssprachlichem Wortschatz geprägt sind, kaum Platz. Da Journalismus in Staat und Gesellschaft eine enorm große Rolle spielt, oft wird er als vierte Macht bezeichnet, habe ich mich entschieden, jene außergewöhnliche Sparte des Journalismus für Medieninsider.at aufzuarbeiten, und in folgender Serie einige Probleme, Kontroversen und Fragen, die das Thema betreffen zu erörtern.

Und das erwartet Sie in den folgenden Werktagen:

  • Die großen Boulevardmedien in Österreich (Teil 2)
  • Erfolgsfaktoren des Boulevardjournalismus
  • Methoden des Boulevard
  • Gefahren und negative Effekte
  • Boulevardmedien und ihre Rolle in der Politik
  • Boulevardjournalismus in Funk und Fernsehen
  • Nachwort

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Quellen, Zitate etc für diese Medieninsider.at-Serie finden Sie hier.

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