Wie gesund ist unser Fernsehen?
Ein Thema mit dem sich jeder Mensch beschäftigen sollte ist seine Gesundheit. Fragen dazu gibt es genug, denn nicht jeder von uns ist ausgebildeter Mediziner, auch wenn sich viele berufen fühlen trotzdem Ratschläge zu geben. So wundert es nicht, dass viel Fehlinformation und Irrglaube das Denken der Menschen beherrscht.
Doch wer hätte leichteres Spiel als die Medien, insbesondere das Fernsehen, die Bevölkerung aufzuklären, Dinge richtig zu stellen und über Gesundheitsthemen zu informieren?
Der ORF bietet seit letztem November das wöchentliche Magazin „Bewusst gesund“ das von Ricarda Reinisch, Leiterin der ORF-Gesundheitsredaktion moderiert wird. Zu aktuellen Themen kommen Passanten auf der Straße zu Wort, deren Fragen dann in der Sendung von Reinisch und ihrem Studiogast beantwortet werden. Mit den Inhalten soll zum gesunden Lebensgefühl beigetragen werden.
Infos zu den Themen der wöchentlichen Sendung können auf der parallel laufenden Homepage eingeholt werden.
Außer dem gelegentlichen Vorkommen oder mehr Anreißen dieses doch sehr relevanten Themas in verschiedensten Sendungen wurde im österreichischen Fernsehen bis jetzt noch nicht viel geboten. Da war noch Frau Walleczek auf ATV, die uns mit ihren Erährungstipps behelligt hat aber das wars dann im Großen und Ganzen auch schon.
Ist der einfachste Weg auch der beste?
Warum wird nicht mehr geboten? Es gab schon Formate mit schlechteren Einschaltquoten die sich länger gehalten haben, diese Ausrede zählt also wenig.
Ist das Interesse an der eigenen Gesundheit in anderen Ländern größer?
In Deutschland zum Beispiel ist das Angebot an Sendungen zum Thema Gesundheit im Vergleich zu Österreich riesig. Fast jeden Tag gibt es Formate, die das Thema in irgendeiner Form behandeln. Eine Vorreiterrolle spielt hier das staatliche Fernsehen. Die von ARD und ZDF betriebenen regionalen Sender á la MDR, HR und BR senden qualitativ hochwertiges Gesundheits-TV. Ein besonderer Tipp ist „Hauptsache Gesund“. Die Sendung vom Mitteldeutschen Rundfunk hat pro Ausgabe einen Themenschwerpunkte (z.B. “Schmerzfrei” oder „Haartransplantationen“) der ausführlich behandelt wird.
In die meisten Sendungen werden häufig Experten eingeladen, die Zuschauer haben die Möglichkeit Fragen zu stellen – der ORF hat nur Dr. Siegfried Meryn, der auf die Dauer auch langweilig wird.
Das Format „Die Ärzte – Der Medizin-Talk“ auf ZDF behandelt u.a. Themen wie „Erste Hilfe“, „Vorsorge“, etc., die die breite Masse betreffen. Ärzte aus verschiedenen Fachbereichen erklären und versuchen dem Zuschauer einen besseren Zugang zu komplizierten Vorgängen im eigenen Körper zu vermitteln. Etwas, das in unserer Gesellschaft, die von Hektik und Stress dominiert wird, immer wichtiger wird.
Auch in der Talkshow „Markus Lanz“ finden sich immer wieder Themen zur Gesundheit, die die breite Masse ansprechen. Und auch „Spiegel TV“ versucht aufzuklären, tut das aber meist durch die Präsentationn von vom Schicksal geschlagenen Menschen.
Wird das öffentlich-rechtliche Fernsehen die Herausforderung annehmen und das Angebot von momentan ca. 24 Minuten pro Woche ausbauen? Gerade in Zeiten von atomaren Katastrophen und den darauf folgenden Gefahren kann man es sich nur wünschen.
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