Kurier ändert Blattstruktur: Das Ende vom KiKu?

KiKu Logo / Grafik: KURIER „Im Journalismus gibt es keine Pragmatisierung
Mehr als 10 Jahre hat Heinz Wagner, ehemals Chefredakteur des Kinder- und Jugendkuriers, für die 2. größte Tageszeitung der Mediaprint gedient, nun wird er von Kurier-Chefredakteur Helmut Brandstätter in den Online-Bereich verwiesen. Medieninsider.at hat alle Infos zum „neuen KiKu“ und bringt ein Interview mit der stellvertretenden Chefredakteurin der Tageszeitung, Dr. Martina Salomon.

Aktuell liest man auf der Website des KinderKuriers (Kurier.at/kiku) folgendes: „Mit diesen Zeilen muss ich mich von dir bzw. Ihnen von der (gedruckten) Kinder-Kurier-Seite verabschieden. Mehr als 17 Jahre lang durfte ich diese (früher noch im Umfang üppigeren) Seite(n) betreuen und hier wöchentlich meinen „Senf“ abgeben. Eine der Umgestaltungen im Kurier führt dazu, dass diese Seite künftig von der Abteilung LebensArt und persönlich von Daniela Davidovits (die schon seit mehr als einem Jahr immer wieder hier für Storys gesorgt hat) geführt […]“
Medieninsider.at ging den Änderungen genauer auf den Grund und führte ein Interview mit der stellvertretenden Chefredakteurin vom Kurier:

Medieninsider.at: Der Kinder- und JugendKurier ist in Österreich ist das größte Medium welches von Kindern für Kinder produziert wird. Schon im Oktober 2007 wurde er von 4 auf 2 Seiten gekürzt, danach erschien sogar großteils nur 1 Seite bzw. garkeine, „aus Platzgründen“ wie es damals hieß. Jetzt droht die Auslagerung zum Kurier Leben Ressort und nur noch eine Online-Ausgabe. Warum wird anstatt zu investieren anscheinend alles versucht dieses gerade in der jungen Zielgruppe sehr beliebte Medium „abzuschiessen“?

Dr. Martina Salomon (Stellvertretende Chefredakteurin, KURIER): Wie kommen Sie bitte auf die Idee, dass das „abgeschossen“ werden soll? Wie Sie sicherlich selbst bemerkt haben, ist die Kiku-Seite weiterhin im Blatt, wird nur unter neuer Führung etwas modernisiert und ressortiert ab nun zum „Leben“ statt wie bisher zur Chronik. Online werden wir das Angebot ausweiten, weil – wie Sie sicherlich auch selbst wissen – Kinder und Jugendliche halt heutzutage eher im Netz als bei Print zu finden sind. Wir sind die einzige Tageszeitung Österreichs, die beides anbietet.

Medieninsider.at: Heinz Wagner gilt als der engagierteste und auch erfolgreichste Journalist für Kinder und Jugendliche in Österreich, nach Jahrzehnten soll er nun in den Onlinebereich abgeschoben werden. Wenn man sich die Artikel auf kurier.at/kiku durchliest, entdecken erfahrene Journalisten wie ich, auch ich komme ursprünglich aus dem Kinder- und Jugendbereich, dass viele Artikel sehr wohl im Print ihren Platz verdient hätten, im Interesse der Kurier-Leser.

Dr. Salomon: Ich schätze Herrn Wagner sehr, und er wird uns auch weiterhin zur Verfügung stehen. Aber im Journalismus gibt es Gott sei Dank keine Pragmatisierung. Online wird Kiku künftig prominenter platziert, an Konzepten basteln wir gerade.

Heinz Wagner wird auch laut kiku.at im Onlinebereich weiterhin tätig sein und  Workshops für Kinder- und Jugendliche durchführen. Wir wünschen unserem langjährigen Kooperationspartner und Unterstützer, dem KinderKurier unter Heinz Wagner, nur das Beste für die Zukunft.

Link

3 Gedanken zu „Kurier ändert Blattstruktur: Das Ende vom KiKu?

  1. Es ist eine Schande. Der kiku war einmalig in Österreich. Ein eigenes Format und herausnehmbar. Das lässt sich nicht irgendwohin „ressortieren“
    Much

  2. Ich vermisse die KIKU-Seiten sehhhhr! Sie war für meine (Schul-)Kinder DER Zugang zu Printmedien!

    Jetzt lese ich halt Standard ;0(

Kommentare sind geschlossen.