Weiterhin keine großen Veränderungen in der Radionutzung

Symbolbild Regler in einem Radiostudio / Foto: Atefie/Medieninsider.at„Video killed the radio star?“
Auch das zweite Halbjahr 2010 wurde wieder im Radiotest festgehalten, doch die Radionutzung der ÖsterreicherInnen hat sich kaum geändert. Der ORF kann sich mit seinen Sendern weiterhin behaupten (er verliert nur wenig) und die privaten Radiosender gewinnen leicht.

Das Radioangebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sank von 66,4 Prozent (2. Halbjahr 2009) auf Radiotest Logo / Grafik: GFK Austria64,4 Prozent Tagesreichweite. Die RMS TOP (umfasst u.a. folgende Sender: 88.6, Antenne Wien, Radio Arabella, Radio Energy, HiT FM) konnte um 1,8 Prozent (heute bei 33,4%) zulegen. Beim Marktanteil der Werbezielgruppe (14 bis 49 Jahre) konnte sich RMS TOP von 28 auf 29 Prozent steigern, der ORF hält seine 69 Prozent vom Vorjahr.
Die allgemeine Radionutzung ging ein wenig zurück, vor allem in Wien. Da fiel die tägliche Hördauer im Vergleich zum Vorjahr von 177 auf 167 Minuten.

Hitradio Ö3 konnte in Niederösterreich und dem Burgenland Hörer dazugewinnen, und ist in Wien weiterhin Marktführer.
Der überwiegend fremdsprachige Jugend-Kultursender des ORF FM4 konnte seinen Marktanteil auf 4% ausbauen.
Schmerzliche Reichweitenverluste mussten 88.6 (-2,1%), Radio Arabella (-2,4%) und Antenne Wien (-0,6%) hinnehmen.
Auch der Informations- und Kultursender Ö1 verlor bei der Gesamtzielgruppe 0,4% – und liegt nun bei 8,8%.
Die Reichweitengewinner in Wien sind Radio Energy (+1,1%) und Kronehit (+1,3%).

Symbolfoto Radiostudio groß / Foto: Atefie/Medieninsider.at
In den anderen Bundesländern gab es weniger große Veränderungen. Die Verluste und Gewinne der ORF-Regionalsender bleiben minimal.
In Salzburg legt das junge Privatradio Energy von 5,3 auf 10,8 Prozent Tagesreichweite zu.
Warum manche Sender herbe Verluste einfuhren verrät der Radiotest allerdings nicht.
Es scheint für Radiosender immer wichtiger zu werden, sich ein bestimmtes Image aufzubauen, das mit der Zielgruppe des Senders übereinstimmt. Ö3 hat es erfolgreich vorgemacht. Hip, jung, auf vielen Events vertreten und mit immer neuen Ideen um dem Publikum das Hören schmackhaft zu machen. Doch viele private Sender ziehen nach und sprechen vielleicht auch die Hörer von anderen ORF-Sendern an.
Ob der ORF oder private Anbieter den Kampf um die Hörfunk-Landschaft gewinnen, wird sich, wenn überhaupt erst in einigen Jahren aufzeigen. Bis dahin wird es weiter einen Kampf um jeden Hörer geben.

Über den Radiotest
Der Radiotest ist die Spezialstudie für die Messung der Hörfunknutzung. Auftraggeber sind der ORF und die österreichischen Privatradios. Durchführendes Institut ist GfK Austria. Pro Jahr werden 24.000 telefonische Interviews mittels CATI – repräsentativ für alle Österreicher ab 10 Jahre – druchgeführt, kontinuierlich von Jänner bis Dezember.

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